
KI-Tools in KMU: Strategie für Rechtssicherheit
Schweizer KMU versprechen sich vom Einsatz von KI-Tools zahlreiche Vorteile – etwa bei Übersetzungen, der Analyse grosser Datenmengen in der Buchhaltung oder beim Prozessmanagement bis hin zur automatisierten Verwaltung des Warenbestands. Gleichzeitig gilt es, die rechtlichen Herausforderungen bei der Nutzung von KI nicht zu unterschätzen.
KI-Strategie als Grundlage
Die Entwicklung einer klaren KI-Strategie im Unternehmen ist die Basis für den Einsatz von KI-Tools. Sie ist eine unübertragbare Aufgabe und damit Chefsache. Sie hilft, Chancen aktiv zu nutzen und Risiken adäquat zu begegnen und ist daher regelmässig zu aktualisieren. Die Grundsätze der IT-Strategie wie Transparenz, Zweckbindung, Verhältnismässigkeit, Vertraulichkeit und Rechtmässigkeit gelten als Referenzrahmen für den Umgang mit KI im Unternehmen.
Einhaltung der Rechtsordnung als Voraussetzung
Bei der Nutzung von KI-Tools sind die bestehenden Rechtsnormen einzuhalten, wobei namentlich ein besonderes Augenmerk auf den Datenschutz und die Haftungsrisiken zu legen ist. Wir verweisen hier auf unseren Artikel Künstliche Intelligenz (KI): Chancen und rechtliche Herausforderungen für Schweizer KMU.
Der Bundesrat hat zudem am 12. Februar 2025 entschieden, dass die Schweiz die Konvention des Europarats zu Künstlicher Intelligenz (KI) ratifizieren und die dafür notwendigen Anpassungen im Schweizer Recht vornehmen soll. Im Weiteren sind die Aktivitäten zur Regulierung von KI in einzelnen Bereichen wie zum Beispiel dem Gesundheitswesen oder dem Verkehr weiterzuführen. Die entsprechenden neuen Regelungen gilt es zu beachten, wobei die Umsetzung nicht vor 2027 zu erwarten ist.
Compliance Management als Umsetzungshilfe
Compliance-Verstösse können sowohl zu finanziellen Verlusten als auch zu schwerwiegenden Imageschäden für das Unternehmen führen.
Mit einem Compliance Management stellt das Unternehmen einen soliden Rahmen für den rechtskonformen und ethischen Einsatz von KI-Tools unter Berücksichtigung sicherheitstechnischer und betrieblicher Aspekte sicher. Dazu gehören die Formulierung von Richtlinien und Weisungen für die Mitarbeitenden mit Handlungsanweisungen, die Implementierung von Prozessen zur Risikoprüfung und Freigabe von KI-Tools sowie die regelmässige Überprüfung und Kontrolle der eingesetzten Anwendungen. Mitarbeitende sind regelmässig zu schulen, um die Grenzen von KI zu verstehen und sicherzustellen, dass vertrauliche oder datenschutzrechtlich relevante Informationen nicht unsachgemäss verarbeitet werden.
Fazit
KI-Tools bieten Schweizer KMU grosse Chancen, bergen aber auch rechtliche Risiken. Mit einer durchdachten KI-Strategie als Basis und einem darauf aufbauenden Compliance Management mit klaren Handlungsanweisungen für die Mitarbeitenden können Schweizer KMU die Chancen von KI-Tools optimal nutzen und gleichzeitig rechtliche Risiken vermeiden.
Weitere Themen der Rechtsberatung
Folgen Sie uns in den sozialen Medien (LinkedIn Link öffnet in neuem Fenster., Instagram Link öffnet in neuem Fenster. und Podcast) oder besuchen Sie die Übersichtsseite zu unserem Rechtsangebot, um unseren in Kürze erscheinenden praxisnahen KI-Leitfaden nicht zu verpassen.