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Stefan und Thomas

Globale Mindestbesteuerung im Fokus – mit Thomas Hug

In dieser Folge von Stefan will’s wissen geht es um ein Thema, das international für Aufsehen sorgt: die globale Mindestbesteuerung. Zu Gast ist Thomas Hug, Partner bei Deloitte und einer der renommiertesten Steuerexperten der Schweiz.

Interview mit Thomas Hug 

Wer ist Thomas Hug?

Thomas Hug ist Partner bei Deloitte Schweiz und seit fast 20 Jahren im Steuerrecht tätig. Nach Stationen bei PwC und in der Konzernsteuerabteilung der Bank Julius Bär widmet er sich heute komplexen internationalen Steuerfragen. Sein Spezialgebiet: die globale Mindestbesteuerung.

"Mein Rucksack ist gefüllt mit Steuerrecht", sagt Thomas Hug mit einem Augenzwinkern – und genau dieses Fachwissen bringt er in die Diskussion ein.

Warum gibt es die globale Mindestbesteuerung?

Der Ursprung dieser Reform liegt in der Finanzkrise vor rund 20 Jahren. Viele Staaten suchten nach neuen Einnahmequellen und stellten fest, dass internationale Konzerne Gewinne in Niedrigsteuerländer verlagern.

Um dieses Problem zu lösen, startete die OECD das BEPS-Projekt (Base Erosion and Profit Shifting). Ziel war es, Gewinnverschiebungen zu verhindern und Steuergerechtigkeit zu fördern. Doch die erhofften Mehreinnahmen blieben aus – Länder mit tiefen Steuersätzen wie die Schweiz, Irland oder Singapur blieben attraktiv.

Das Ziel: Ein globaler Mindeststeuersatz von 15 %

Um Wettbewerbsverzerrungen zu vermeiden, beschlossen grosse Industriestaaten unter der Führung von Deutschland und Frankreich, eine globale Mindestbesteuerung einzuführen.

Diese soll sicherstellen, dass grosse internationale Unternehmen in jedem Land mindestens 15 % Steuern zahlen. Hat ein Staat tiefere Sätze, wird die Differenz über eine Ergänzungssteuer ausgeglichen.

Damit entsteht zum ersten Mal ein weltweit harmonisiertes Steuerregelwerk, das Steuerschlupflöcher schliessen und faire Wettbewerbsbedingungen schaffen soll.

Die globale Mindestbesteuerung einfach erklärt

Thomas Hug fasst zusammen: "Mit der globalen Mindestbesteuerung haben wir ein historisches, global abgestimmtes Regelwerk geschaffen. Es geht darum, gleiche Bedingungen für alle zu schaffen – unabhängig vom Standort."

Das Gespräch zeigt: Die globale Mindestbesteuerung ist nicht nur ein steuertechnisches Thema, sondern ein globaler Balanceakt zwischen Fairness, Standortattraktivität und Wirtschaftspolitik.

Ausblick: Teil 2 folgt in Kürze

In Teil 2 von Stefan will’s wissen sprechen Stefan Wigger und Thomas Hug über die konkreten Auswirkungen der globalen Mindestbesteuerung auf Unternehmen in der Schweiz.

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  • Stefan Wigger

    Stefan
    Wigger

    MLaw, dipl. Steuerexperte, LL.M. UZH International Tax Law

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